Der 27-jährige Mittelfeldspieler hat seinem Ärger über ein enttäuschendes Premieren-Jahr auf Schalke Luft gemacht. Auf Leihbasis wechselte der ukrainische Nationalspieler im vergangenen Sommer vom FC Sevilla zu den Königsblauen. Auf Schalke konnte er die hohen Erwartungen nicht erfüllen. In der Bundesliga kam er nur auf 17 Einsätze. Trainer Markus Weinzierl ließ ihn in der Rückrunde zumeist auf der Bank und sogar auf der Tribüne schmoren.
Heidel bestätigt Gespräch mit Weinzierl
Im Februar erklärte Schalke-Manager Christian Heidel, dass der Verein eine Kaufoption zu einem Preis von 12,5 Millionen Euro für Konoplyanka ziehen werde. Inzwischen steht er bei den Königsblauen aber wieder auf der Verkaufsliste. In einem persönlichen Gespräch teilte ihm Trainer Markus Weinzierl mit, dass er keine Rolle mehr spiele und sich einen neuen Verein suchen solle.
Das bestätigt Sportvorstand Heidel in einer Stellungnahme gegenüber dieser Redaktion: "Ich habe mit Kono sehr oft und sehr ausführlich in dieser Saison gesprochen. Auch nach Ende der Saison noch einmal sehr lange. Er hat mir von dem Gespräch mit Markus Weinzierl erzählt. Ich habe ihm gesagt, dass er mit seinen Defensivleistungen nicht einverstanden ist."
Und Christian Heidel ergänzt: "Weinzierl hat mir gesagt, dass er ihm mitgeteilt hat, dass er sportlich nicht mit ihm planen würde. Das habe ich von ihm eingefordert, denn jeder Spieler muss seine sportliche Perspektive in der neuen Saison kennen."
Das ist feige, er ist ein Feigling. Ich sage das ganz offen. Er bleibt nicht länger Trainer dieser Mannschaft. Ansonsten steigt Schalke in die 2. Liga ab.
Yevhen Konoplyanka
Schon zum Ende der letzten Saison war klar, dass der Ukrainer keine Zukunft mehr im Ruhrgebiet hat. Nachdem nun im Internet ein Video-Interview in ukrainischer Sprache mit dem Offensivspieler auftauchte, dürfte sicher sein, dass seine Tage auf Schalke gezählt sind. Denn Konoplyanka erhebt schwere Vorwürfe gegen Trainer Markus Weinzierl: "Glauben Sie, Sie bleiben in dem Verein länger als ich", entgegnete er nach eigenen Aussagen Weinzierls Analyse. Konoplyanka fügte hinzu: "Wenn du einen Menschen loswerden willst, der gerade erst für 15 Millionen Euro geholt wurde, braucht es mehr Erklärungen und wir müssen uns verstehen und einig werden. Doch er holte mich nur für eine Minute zu sich."
Anschließend wird Konoplyanka noch deutlicher. Er ließ sich im Interview sogar zu einer Beleidigung hinreißen: "Das ist feige, er ist ein Feigling. Ich sage das ganz offen. Er bleibt nicht länger Trainer dieser Mannschaft. Ansonsten steigt Schalke in die 2. Liga ab."
Zum Feigling-Vorwurf wollte sich Heidel nicht direkt äußern. "Vorher muss ich mir das ganze Interview anschauen und vor allem mit Kono reden."
Hintergrund für Konoplyankas Ausraster ist nach Informationen dieser Redaktion ein Vorfall, der sich nach Schalkes 0:2-Pleite beim SC Freiburg ereignet hatte. Trainer Weinzierl soll den Ukrainer persönlich so angegangen haben, dass sich Konoplyanka ungerecht behandelt fühlte und meinte, er werde ganz alleine für die Niederlage verantwortlich gemacht.
Was Weinzierl unterschätzte: Der Spieler ist in der Truppe äußerst beliebt. Sofort solidarisierten sich Mitspieler mit ihm. Das nutzt Konoplyanka aber nichts mehr: Weinzierl plant in der neuen Saison nicht mehr mit ihm.
Und die Schalker könnte mit dem Spieler sogar noch Gewinn machen. 750.000 Euro Leihgebühr und 12,5 Millionen Euro Ablöse hat Konoplyanka gekostet. Sportvorstand Heidel wird vermutlich mehr als 15 Millionen Euro für ihn erhalten. Die Nachfrage soll enorm sein. Die Verhandlungen mit einem internationalen Spitzenklub laufen.